Unter Hermann I. (1190–1216) erlebte die
Wartburg ihre Blütezeit. Als ein vermögender Förderer der Kunst und Kultur
machte er die Burg zu einem Anziehungspunkt für Künstler und zur Hauptstätte
der deutschen Dichtung. Vor diesem realen Hintergrund wird Burg zum
angeblichen Schauplatz des sagenhaften Sängerkrieges. Doch ob diese so
lebhaft und dramatisch geschilderte Begebenheit wahr ist, kann bezweifelt
werden.
Die heutige Wartburg ist größtenteils im
19. Jahrhundert unter Einbeziehung weniger erhaltener Teile neu gebaut
worden. Das uns bekannte Erscheinungsbild der Wartburg und ihres
Landschaftsparks geht auf den Großherzog Carl Alexander von
Sachsen-Weimar-Eisenach zurück. Im Laufe der Geschichte haben hier viele
bekannte Leute ihre Spuren hinterlassen.
1521/22 hielt sich der Reformator Martin
Luther unter dem Namen „Junker Jörg“ hier versteckt. In dieser Zeit
übersetzte er das Neue Testament der Bibel in eine umgangssprachliches
Deutsch, so dass es jedermann verstehen konnte. Die Zeitspanne von 11 Wochen
ist in Zweifel zu ziehen.
Johann Wolfgang von Goethe weilte
mehrfach hier, erstmals im Jahre 1777.