Der Kanal ist 240 km lang und verläuft über den
Bergsattel zwischen den Pyrenäen und dem französischen Zentralmassiv. Von
Toulouse aus führt er in südöstlicher Richtung zunächst aufwärts bis zur
Scheitelhaltung von Naurouze (Seuil oder Col de Naurouze, deutsch „Pass von
Naurouze“) im Lauragais, dann abwärts in Richtung Mittelmeer nach
Carcassonne. Hier ändert er seinen Verlauf auf Nordost bis Ost, erreicht
Béziers, den Heimatort seines Erbauers Pierre-Paul Riquet, danach die Stadt
Agde und mündet schließlich in den Étang de Thau. Nach Überquerung der
Lagune erreichen die Schiffe, die den Kanal benutzen, die Stadt Sète am
Mittelmeer.
Der Kanal wurde 1681 fertig gestellt. Seine damalige
Fortsetzung über Bordeaux zum Atlantik war der Fluss Garonne, später wurde
der Canal latéral à la Garonne, also „Garonne-Seitenkanal“,
erbaut. Ebenfalls später entstand eine direktere Verbindung zum Mittelmeer.
Diese zweigt bei etwa zwei Drittel des Weges zwischen Carcassonne und
Béziers in den Canal de Jonction ab und führt weiter durch den Canal de la
Robine, an dem Narbonne liegt.
Baron Riquet (1604-1680) ließ den Kanal über 14 Jahre
erbauen.
Seitdem der Canal du Midi in Betrieb genommen wurde, ist
wenig verändert worden. Während der Fahrt durch die
romantische Landschaft passieren Sie runde und
ovale Schleusen, die seit dem 17. Jh. noch in Betrieb sind.
Seit 1996 gehört der Canal du Midi zum
UNESCO-Weltkulturerbe.