Paestum

Der Nationalpark Cilento und Vallo di Diano ist der zweitgrößte Nationalpark in Italien und liegt in der Region Kampanien. Die Landschaft des Cilento ist sehr abwechslungsreich. An der Küste wechseln sich Steilküsten mit Sandstränden ab. Das Landesinnere ist hügelig von einigen Flusstälern durchzogen, teilweise bewaldet, aber auch mit Olivenhainen bedeckt. Es gibt aber auch weitgehend unbewachsene Bergregionen.

Es gibt im Cilento drei Hauptsehenswürdigkeiten, die jeweils in die Welterbeliste der UNESCO eingeschrieben sind.

Dazu gehören die Ausgrabungsstätte in Paestum mit den drei gut erhaltenen griechischen Tempeln.

Die Stadt wurde unter dem Namen Poseidonia um 600 v. Chr. von Griechen aus Sybaris oder Troizen gegründet.

Die fruchtbare Landschaft und umfangreicher Handel führten innerhalb weniger Generationen zu Wohlstand, der sich im 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. im Bau großer Tempel ausdrückte, deren Ruinen bis heute erhalten sind.

274–273 v. Chr. wurde die Stadt im Zuge der Eroberung Kampaniens durch die Römer unter dem Namen Paestum zur latinischen Colonia. Dabei nahmen diese wenig Rücksicht auf alte Sitten und Gebräuche. Es gab größere Umgestaltungen und möglicherweise einen umfangreichen Austausch der Bevölkerung. In der römischen Kaiserzeit verlor Paestum an Wohlstand und Bedeutung.

Um 500 n. Chr. fing das Gelände an zu versanden und langsam zu versumpfen, die Malaria breitete sich aus und die letzten Bewohner verließen den Ort.

Die Tempelanlage verwandelte sich in eine Art Urwald, der Ort wurde gleichsam vergessen.

In der Renaissancezeit zitierten verschiedene Schriftsteller und Dichter Paestum kannten jedoch nicht seinen genauen Standort und platzierten es in Agropoli oder Policastro. Im 16. Jahrhundert entstand ein kleines Dorf um die Kirche St. Annunziata.

Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde eine Straße gebaut, die den Ort in Nord-Süd-Richtung durchquerend, das Amphitheater in zwei Teile schnitt. Eine frühe Karte zeigt die Ruinen 1732. Die ersten Reliefs, Gravuren und Drucke, die die Tempel und Orte darstellen, wurden ab 1752 hergestellt und veröffentlicht, ungefähr gleichzeitig mit der Wiederentdeckung von Pompeji und Herkulaneum. Die Entdeckungen erregten seinerzeit großes Aufsehen. Eine Expedition in die verwunschene Sumpflandschaft gehörte schon bald zum Programm des kunstbeflissenen Bildungsreisenden auf der so genannten Grand Tour.

 

Im Jahr 1998 wurde der Nationalpark zum UNESCO-Welterbe erklärt.

 

 


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Quelle: Openstreetmap

Google Earth bietet einen interessanten Überblick von oben. Mit dem Link hier unten verlassen Sie meine Internetpräsenz: 


  Link:
Paestum

 

Der Link funktioniert nur richtig gut mit einem PC oder Notebook.
Auf dem Smartphone muss man die herunter geladene kmz-Datei suchen und
da anklicken. In beiden Fällen sollte Google Earth und der 3D-Modus aktiviert sein.

 

Geodaten:    40°25'10.70"N    15° 0'18.98"E

 

Hinweise zur Anwendung der Geodaten

   

 
Poseidon  Tempel, ca. 450 v. Chr.

Die Anlage Paestum liegt in der Gemeinde Capaccio in der Provinz Salerno.

Auf der Webseite von Paestum wird von einer Vorgeschichte der Anlage vor den Griechen gesprochen. Die Griechen nannten die Siedlung  Poseidonia und ist dem Meersgott Poseidon gewidmet. Dem Poseidon ist auch der erste Tempel gewidmet. Zeitliche Einordnung ist so um 560 vor Christus. Der Tempel ist erstaunlich gut erhalten. Die Säulen stehen noch so alle da. Nur das Dach und vor allem die Farbe sind verschwunden.

 

 
Links neben dem Tempel des Poseidon sieht man den Tempel der Hera. Hera ist die Gattin von Göttervater Zeus, also auch griechischer Natur. Er war gedrungener und kleiner als der von Poseidon.


Poseidon  Tempel

 
Im inneren des Poseidon  Tempels

 
Im inneren des Poseidon  Tempels

 
Der Hera-Tempel in Paestum, ca. 540 v. Chr.

Der Hera-Tempel in Paestum (ehemals Poseidontempel genannt) wurde um die Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. während der größten Blüte der Stadt Poseidonia wahrscheinlich nach dem Vorbild des Zeus-Tempels in Olympia in der Form eines Peripteros errichtet.

Die rechteckige Grundfläche (25 × 60 m) wird von einer Peristase von 6 × 14 Säulen umgeben, was eine Abweichung von der kanonischen, mutterländischen dorischen Form darstellt. Die äußeren Säulen sind 24-fach kanneliert, was einen schwerelosen Eindruck erzeugt. Dieser Eindruck wird durch die Verjüngung der Säulen (2,09 m unten, 1,55 m oben) noch verstärkt.

 
Der Hera-Tempel in Paestum,

 
 

 
Eine Plastik auf dem Areal vom Paestum

 

Beim Gang über das Areal von Paestum gelangt man  zum Poseidontempel und der Basilika, wie der Tempel der Hera auch genannt wird.

Dazwischen steht ein etwa 4 m hohes Pferd. Auf seinem brauen Podest ist es kaum zu übersehbar und hat fast schon etwas Lebendiges, wie es da majestätisch zwischen den alten Säulen der Tempel thront.

 

        Link: Pferd

 

Standort: 40°25'10.63"N 15° 0'19.68"E

 
Gepflasterte Via Scara

 
Gepflasterte Via Scara

 
Zwischen den großen Tempeln findet man die ausgegrabenen Grundmauern von Wohnhäusern und anderen Gebäuden.

Im Hintergrund steht der Tempel der Athene an der heiligen Straße.

Der Weg führt über das Areal zum Athene Tempel. Auch Athene ist eine griechische Göttin, die der Weisheit, der Kunst, des Handwerks, des Kampfes. Der Athene Tempel liegt sehr schön unter einer Pinie auf der grünen Wiese.  

 
Athene Tempel, ca. 510 v. Chr.

 

 
Athene Tempel


Römisches Amphitheater

Dieser Eingangsbereich wurde nach der Wiederentdeckung neu aufgebaut.

Das Amphitheater ist nur zur Hälfte ausgegraben. Seit 1829 ist es durch den Bau einer Landstraße halbiert. Das andere Gebiet ist heute im Privatbesitz.

 

Griechisches Ekklesiasterion in Paestum.

Was auf den ersten Blick mit seinen ansteigenden Sitzreihen wie ein Amphitheater aussieht, ist ein griechisches Ekklesiasterion aus der Zeit als Paestum noch Poseidonia hieß. Hier fand die Ekklesia, die demokatische Volksversammlung statt.

Das griechisches Ekklesiasterion stammt aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr.

 
D
ie Stadtmauer umschließt mit 4.750 m die komplette Anlage von Paestum. Die Maße der Mauer können sich sehen lassen, etwa 5 m dick und 7 m hoch. Es gibt 28 Wehrtürme, vier Hauptzugangstüren (Porta Marina, Porta Aurea, Porta Sirena, Porta Giustizia) sowie  47 kleine Öffnungen
 

 
 

 

 

 Im Museum von Paestum

Das Archäologische Nationalmuseum Paestum (italienisch Museo archeologico nazionale di Paestum) in der Gemeinde Capaccio Paestum ist eines von fast 60 archäologischen Nationalmuseen in Italien. Es ist eines der bedeutendsten Museen seiner Art und beherbergt archäologische Funde von der Prähistorie bis zur Spätantike aus der Region südlich des Flusses Sele, insbesondere aus der antiken Stadt Paestum/Poseidonia und deren Umland.

 

Geodaten: 40°25'23.76"N  15° 0'28.06"E

Das Archäologische Nationalmuseum Paestum zeigt eine bedeutende Sammlung griechischer Altertümer aus Unteritalien. Ausgestellt werden Fundstücke aus der Umgebung von Paestum, in der Hauptsache Grabfunde aus griechischen und lukanischen Nekropolen. Darunter sind viele Vasen, Waffen und bemalte Steinplatten, die als Sargdeckel oder -seitenwände dienten. Hervorzuheben sind die Darstellungen aus dem Grab des Turmspringers (Grab des Tauchers), die den Übergang vom Leben in das Totenreich als Sprung des Springers in das Wasser deuten.

 

 
Das Highlight waren die Grabplatten. Sie waren restauriert.  Sie vermittelten einen Eindruck von der römischen Grabkultur. 

 
Grabdeckplatte des Turmspringers

Besonders bekannt ist die des Tauchers, der mit seinem kühnen Sprung den (plötzlichen) Eintritt ins Jenseits darstellte.

 
Abbildung eines Symposiums im Grab des Turmspringers,

Nordwand

 
Fresko mit Darstellung von römischen Kriegern

 
 

 
 

Lukanergrab

 
 

 
 


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Quelle Openstreetmap